Gastbeitrag von einem langjährigen Kunden von mir, Christian Vogel aus München, der auch schon 3 Immobilien als Kapitalanlage gekauft hat und hier beschreibt, warum er sein Geld in ETFs investiert:

Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren damit, wie ich am besten mein Geld gewinnbringend investiere.

Richtig angefangen, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, habe ich vor ca. 7 Jahren. (Leider nicht früher, muss ich im Nachhinein dazu sagen). Initialzündung war damals eine Schenkung meiner Mutter über eine größere Summe.

Damals fing ich erst damit an, mir wirklich Gedanken zu machen, was ich mit diesem Geld konkret alles anstellen sollte. Mir war damals schon bewusst, dass man Geld für sich arbeiten lassen sollte. Die Frage war nur, wie?

Meine ersten “Investment-Versuche” und wieso ich scheitern musste

Ein Freund empfahl mir ein Depot bei einer Direktbank zu eröffnen, um erste Erfahrungen mit Geldanlagen zu sammeln. Ich kaufte damals unzählige Fachzeitschriften und Bücher zum Thema Aktien und Fonds.

Da ich als Anfänger im Thema Wertpapiere keinerlei Erfahrungen hatte, musste ich mir zunächst detaillierte Informationen beschaffen um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Damals erkannte ich, dass das Anlage-Universum schier unbegrenzt zu sein scheint. Gar nicht so einfach, sich in dieser Welt zurechtzufinden und für sich das passende Investment auszuwählen.

Mein allererstes Investment war ein Fonds (Flossbach von Storch Multiple Opportunities R, WKN A0M430). Ich war damals positiv überrascht, wie schnell man sein Geld anlegen kann. Mit wenigen Mausklicks und innerhalb weniger Sekunden war ich gut investiert. Dachte ich zumindest. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich als erstes erfahren, was es bedeutet, Verluste zu machen. Obwohl ich mich intensiv eingelesen hatte und der Meinung war, eine wirklich gute Entscheidung getroffen zu haben.

Laptop mit Aktien-Chart
Horror-Vorstellung? Keine Sorge – Investieren heißt nicht, dass Sie ständig mit solchen Charts beschäftigt sind.

Innerhalb weniger Wochen hatte ich trotz allem ein dickes Minus in meinem Depot stehen. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung. So hatte ich das natürlich nicht geplant. Damals dachte ich, dass ich in eine „sichere“ Anlage investiert hätte und Verluste in einem Fonds so schnell und in solcher Höhe nicht passieren können. Ich bekam als unerfahrener Anleger Panik und verkaufte meine Anteile, um meine Verluste zu begrenzen. Nach einigen Wochen stellte ich jedoch fest, dass sich der Fond wieder erholte und mein Verkauf völlig unnötig gewesen war. Aus heutiger Sicht, war dies eine sehr schmerzliche, aber auch sehr lehrreiche Erfahrung für mich.

Ich beschäftigte mich seit diesem Zeitpunkt wesentlich stärker mit dem Thema der Anlagen in Wertpapiere. Dazu las ich alles, was man über Aktien wissen sollte, z.B.:

Eine neue Sichtweise – Investieren kann man lernen

Ich wurde im Laufe der Zeit immer kompetenter und sicherer und eignete mir ein fundiertes Wissen über Geldanlagen an. Da ich gelernter Kaufmann bin, fiel es mir leicht, mich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen und sie zu verstehen.

Das interessante war, je mehr ich wusste, desto besser wurden auch die Ergebnisse meiner Investments. Mein Blick veränderte sich und die Art und Weise wie ich über Geld nachdachte. Ich kaufte mittlerweile auch Aktien und teilweise Derivate (Finanzprodukte). Mein Depot vergrößerte sich und ich investierte zusätzlich alles, was ich monatlich sparen konnte.

Was ich aber auch feststellen musste; es ist unheimlich zeitaufwendig in Aktien und Derivate zu investieren, da man sich ständig informieren muss. Über das Unternehmen deren Aktien man gekauft hat, man muss Geschäftsberichte lesen und verstehen, sehr viele Zahlen analysieren, Pressemitteilungen richtig deuten und aktuelle News zum Unternehmen lesen etc. Es ist also im Alltag sehr schwer, sich immer auf dem Laufenden zu halten und noch viel schwieriger, daraus langfristig für sich die richtige Investmententscheidung zu treffen.

Abgesehen davon können Aktien sehr stark schwanken und sind nichts, um nachts ruhig schlafen zu können. Für die meisten Menschen sind reine Aktien aus meiner Sicht daher als Vermögensanlage nicht gut geeignet. Daher habe ich mich von Investitionen in einzelne Aktien als langfristige Vermögensanlage verabschiedet.

Ich habe seit den blutigen Anfängen meiner ersten Investments, mein Wissen deutlich erweitert und im Laufe der Zeit auch verschiedene Anlagestrategien ausprobiert.

Nach vielen unterschiedlichen Erfahrungen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Rendite zwar wichtig, aber nicht alles ist (Lesen Sie hier bzgl. Immobilien, warum die Mietrendite nicht alles ist). In erster Linie sollte man an seiner Anlagestrategie ein Leben lang festhalten können und sich wohl damit fühlen. Richtige Geldanlage ist etwas sehr, sehr langfristiges. Ich selber habe einen Anlagehorizont von mindestens 30 Jahren.

Investieren Sie so zeitig wie möglich

Und noch Eines habe ich für mich begriffen. Es ist nicht entscheidend wieviel Geld ich besitze, um mit dem Investieren anzufangen. Ich habe früher immer gedacht, man braucht erst ein gewisses Vermögen dazu. Daher habe ich auch erst relativ spät angefangen, mich mit diesem Thema intensiv zu beschäftigen. Leider, wie ich heute finde. Sonst wäre ich jetzt mit meinem Vermögensaufbau schon wesentlich weiter. Ich kann nur jedem empfehlen, so früh wie möglich mit dem Investieren zu beginnen, unabhängig davon wieviel Geld ich zur Verfügung habe. Auch mit kleineren, monatlichen Beträgen kann ich schon anfangen.

Hierzu eignen sich Sparpläne tatsächlich am besten. Wichtig ist es, regelmäßig und kontinuierlich am Ball zu bleiben. Und auch in schwierigen Zeiten an seiner Strategie festzuhalten und einfach weiter konsequent Geld anzulegen. Das zahlt sich langfristig mit Sicherheit aus.

Meine Überlegung ist also, welche Anlageform kann ich ein Leben lang beibehalten, ist im Alltag leicht durchführbar und bringt mir außerdem eine gute Rendite?

Aus meiner Sicht gibt es nur wenigen Anlageformen die in Frage kommen. Fonds bzw. ETFs aber auch eine Immobilie als Kapitalanlage.

Aufwärtskurve führt zu Erfolg
Die richtige Strategie und vor allem Geduld(!) führen zu langfristigem Erfolg.

Warum investiere ich lieber in einen ETF, statt in einen Fonds?

Es ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bewiesen worden, dass es Fonds langfristig in nahezu allen Fällen, nicht schaffen, den Index (ETF) zu schlagen. Und dies, obwohl sie von sehr intelligenten, hochbegabten Managern geführt werden.

Wie ist dies nur möglich?

Fonds kosten deutlich mehr Geld im Vergleich zu einem ETF. Dies liegt daran, dass Fonds gemanagt und verwaltet werden müssen. Hier fallen durchaus Kosten von 1,0-2,5% pro Jahr an. In vielen Fällen zahlt man sogar noch einen Ausgabeaufschlag von bis zu 5%. Diese Kosten müssen erstmal durch eine entsprechende Überrendite erwirtschaftet werden. Und zwar Jahr für Jahr. Auch in schlechten Jahren fallen die Kosten für einen Fond an, sogar wenn dieser Verluste macht. ETFs haben dagegen sehr geringe Kosten. Je nach ETF zwischen 0,05-0,5% pro Jahr. Langfristig haben es daher unterm Strich die ETFs leichter eine gute Rendite zu erzielen. Abgesehen davon sind sie auch nicht von einem einzelnen, fähigen Manager abhängig, sondern frei von menschlichen Fehlentscheidungen. Dies ist passives Investieren in Reinform.

Fazit:

Ich halte mich daher mittlerweile am liebsten an den erfolgreichsten Investor aller Zeiten, Warren Buffett. Der rät Privatanlegern langfristig in breit aufgestellte ETFs zu investieren (z.B. MSCI World, FTSE All World). Nach meinem jahrelangen Studium, meinen bisherigen Erfahrungen und heutigem Wissen, kann ich nur sagen, er hat Recht!!!