Selbstständige und Freiberufler haben es schwer, wenn es um die
Baufinanzierung von Bauvorhaben geht. Banken fürchten mögliche Gewinnschwankungen bei Unternehmern und den höheren Prüfungsaufwandeines
Baudarlehens. Doch es gibt Möglichkeiten, die Chancen zu verbessern.
Schlechtere Konditionen für Freiberufler und Selbstständige
Die Konditionen für Selbstständige und Freiberufler sind im Vergleich zu Berufsgruppen mit einem regelmäßigen Einkommen etwas schlechter. Kreditinstitute gehendavon aus, dass das Einkommen von Arbeitnehmern über einen längeren
Zeitraum gesichert ist und damit auch Baufinanzierung. Dementsprechend sorgfältig sind auch die Prüfungen, denen sich Selbstständige und Freiberufler unterziehen müssen. Das gilt für die Prüfung des Kreditantrags, für die eingereichten finanziellen Nachweise sowie für die Prüfung der monatlichen Belastung. Diesen erhöhten Prüfungsaufwand und das höhere, durch die Selbstständigkeit bedingte finanzielle Risiko lassen sich manche Banken durch Zinsaufschläge bezahlen, die bis zu 0,3 Prozent ausmachen können. Einfacher haben es Freiberufler wie Notare, Rechtsanwälte, Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker und Steuerberater, während manche Banken Handwerker und Gewerbetreibende von
Baufinanzierungen ausschließen, da sie aufgrund eines höheren Insolvenzrisikos als unsichere Schuldner eingestuft werden. Noch schlimmer ergeht es Existenzgründern, die nahezu keine Chance auf die Finanzierung eines Bauvorhaben haben.
Mit der richtigen Vorbereitung Chancen für die Finanzierung verbessern
Wer selbstständig oder freiberuflich tätig ist, kennt Hindernisse unterschiedlichster Art aus seinem Unternehmeralltag und weiß, dass Aufgeben niemals eine Lösung ist. Dieses Credo gilt auch für die Finanzierung von Bauvorhaben. Tatsächlich gibt es Möglichkeiten, die Chancen auf eine Immobilienfinanzierung zu verbessern. Gemeint sind gut aufbereitete Unterlagen, die der Bank als Finanzierungsnachweis vorgelegt werden. Dazu gehören aussagekräftige Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen sowie eine solide Finanzplanung für die vergangenen drei Geschäftsjahre, wobei auch Firmenporträts und Businesspläne aussagekräftig sein können. Je mehr Geschäftsabläufe dokumentiert sind, umso positiver wirkt sich das auf die Bewilligung eines Immobilienkredites aus. Das gilt auch für die Höhe des Eigenkapitals. Je mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, umso besser fallen die Konditionen bezüglich der Baufinanzierung aus.
Selbstständige und Freiberufler aufgepasst: Auf diese Konditionen sollten Sie achten
Bei Selbstständigen und Freiberuflern sind die Einkünfte nicht in dem Maße kalkulierbar wie bei Arbeitnehmern in Festanstellung. Deshalb ist eine flexible Tilgung bei der Finanzierung von Bauvorhaben besonders wichtig, sodass bei höheren Einkünften auch außerplanmäßige Tilgungen möglich sind. Abhängig vom Kreditanbieter sind jährliche Sondertilgungen bis zu zehn Prozent der Kreditsumme möglich, die meist gegen einen geringen Zinsaufschlag oder sogar kostenlos gewährt werden. Wer als Selbstständiger oder Freiberufler eine gute Geschäftsentwicklung erwartet, sollte sich für ein Baudarlehen mit einer kürzeren Zinsbindung und einem dementsprechend niedrigeren Zinssatz entscheiden. Interessant ist auch ein variabler Baukredit, bei dem Sie alle drei oder sechs Monaten Tilgungsraten in beliebiger Höhe zahlen können.
Keinen Unterschied zwischen Angestellten sowie Selbstständigen und Freiberuflern gibt es bei der Förderung der Immobilienfinanzierungen durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Darlehen gibt es unter bestimmten Voraussetzungen für den Kauf oder den Bau einer Immobilie sowie für die Sanierung von Bestandsimmobilien. Ob diese Darlehen günstiger sind, hängt vom Einzelfall ab.
Rückfragen / weitere Unterlagen zur Finanzierung
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