Die Anschlussfinanzierung ist ein zentraler Bestandteil des Immobilienkaufs und betrifft jeden Kreditnehmer, dessen Immobilienfinanzierung nach einer festgelegten Laufzeit (zum Beispiel 10 oder 15 Jahre) endet. Zu diesem Zeitpunkt muss die Finanzierung des Darlehens neu geregelt werden – entweder durch eine Anschlussvereinbarung mit der bestehenden Bank oder durch einen Wechsel zu einem anderen Anbieter. Die richtige Wahl bei der Anschlussfinanzierung kann erheblichen Einfluss auf die langfristige finanzielle Situation haben.
Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte und Entscheidungsfaktoren einer Anschlussfinanzierung zusammengefasst.
Besonders wichtig: Eine frühzeitige Vorbereitung und Planung
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich frühzeitig über das Thema Anschlussfinanzierung informieren. In der Regel läuft die Zinsbindung eines Darlehens nach 10 oder 15 Jahren aus. Der Zeitpunkt der Entscheidung über die Anschlussfinanzierung sollte nicht erst mit dem Ablauf der Zinsbindungsfrist kommen, sondern mindestens 12 Monate im Voraus. Diese Vorlaufzeit gibt dem Kreditnehmer genügend Spielraum, um verschiedene Angebote zu vergleichen, die eigene finanzielle Situation zu bewerten und gegebenenfalls Alternativen zu prüfen.
Zinsentwicklung und aktuelle Marktlage berücksichtigen
Ein entscheidender Faktor bei der Anschlussfinanzierung ist die aktuelle Zinslage. Wenn das ursprüngliche Darlehen zu einem sehr niedrigen Zinssatz abgeschlossen wurde, kann es schwierig sein, diesen Zins in der Anschlussfinanzierung zu halten, insbesondere wenn die Zinsen seitdem gestiegen sind.
Die Zinsentwicklung ist daher ein wichtiger Bestandteil der Kalkulation. Wer frühzeitig plant, kann von einer langfristigen Festzinsbindung profitieren, um sich gegen mögliche Zinssteigerungen abzusichern. Auch die Höhe des angebotenen Zinssatzes im Vergleich zu anderen Anbietern ist ein wesentlicher Entscheidungspunkt. Mit einem niedrigen Zinssatz lässt sich mitunter viel Geld sparen. Wer sein Budget noch mehr schonen möchte, sollte natürlich im Alltag weiterhin auf „Kleinigkeiten“, wie zum Beispiel das Sparen von Energie in der Küche und im restlichen Wohnbereich, achten.
Die Laufzeit der Anschlussfinanzierung
Die Wahl der Laufzeit für die Anschlussfinanzierung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine längere Laufzeit bietet den Vorteil, dass die monatlichen Raten niedriger sind, da der Kreditbetrag über einen längeren Zeitraum verteilt wird.
Andererseits könnte eine kürzere Laufzeit vorteilhaft sein, wenn die Zinsen relativ niedrig sind und sich der Kreditnehmer eine schnellere Tilgung leisten kann. Gegebenenfalls bietet es sich an, an anderer Stelle, zum Beispiel bei der Höhe der Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung, Geld zu sparen, um die entsprechenden Beträge hier zu investieren. Es gilt, alles sorgfältig (inklusive der verbundenen Risiken) abzuwägen.
Die Entscheidung für die richtige Laufzeit hängt also von der aktuellen finanziellen Situation, den zukünftigen Einkommensperspektiven sowie von der Risikobereitschaft im Hinblick auf mögliche Zinssteigerungen ab.
Flexibilität und Sondertilgungen
Die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten oder die Ratenhöhe flexibel anzupassen, ist für viele Kreditnehmer von großer Bedeutung. Insbesondere in Zeiten von unregelmäßigen Einkünften oder unerwarteten Einnahmen können Sondertilgungen helfen, die Restschuld schneller abzubauen und die Zinslast zu verringern.
Nicht alle Banken bieten diese Flexibilität in gleichem Maß, daher sollte bei der Wahl des Anbieters darauf geachtet werden, wie viel Spielraum für Sondertilgungen besteht und ob diese kostenlos möglich sind.
Die Vor- und Nachteile der Umschuldung
Oftmals ist es sinnvoll, die Anschlussfinanzierung nicht bei der aktuellen Bank zu beantragen, sondern das Angebot durch einen Anbieterwechsel zu optimieren. Ein Vergleich verschiedener Banken kann in diesem Fall zu einer erheblichen Ersparnis führen, besonders wenn die Marktzinsen stark angestiegen sind.
Ein Anbieterwechsel kann zudem durch ein sogenanntes „Vorablösungsrecht“ erfolgen, bei dem der Kreditnehmer das bestehende Darlehen vorzeitig ablöst, um zu besseren Konditionen eine Anschlussfinanzierung zu erhalten. Allerdings sollten hier die Kosten für eine eventuelle Vorfälligkeitsentschädigung bedacht werden, die durch den Wechsel entstehen können.
Fazit
Bei der Wahl der passenden Anschlussfinanzierung handelt es sich um eine bedeutende Entscheidung, die gut durchdacht und langfristig geplant werden sollte. Eine detaillierte Vorbereitung, das Abwägen von Zinsentwicklung, Laufzeit, Flexibilität und Sondertilgungsmöglichkeiten sowie das Einholen mehrerer Angebote sind wichtige Schritte, um die für die persönliche Situation beste Lösung zu finden.
Durch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema können unnötige Kosten vermieden und die finanziellen Belastungen optimiert werden.