Kündigung Direktversicherung – ist das möglich und worauf muss ich achten?

Direktversicherung kündigen
Direktversicherung kündigen

Die Antwort erhalten Sie von mir, dem Versicherungsmakler aus München, mit über 1.000 positiven Kundenbewertungen:

Wenn man als Arbeitnehmer seinem Job nachgeht, kommt man eventuell in den Genuss einer Anfrage, ob nicht eine Direktversicherung gewünscht sei.

Alles läuft rund zu dem Zeitpunkt, man kann noch ein bisschen Steuern sparen und meint, man geht kaum eine Verpflichtung ein. Die Direktversicherung wird gerne als “eine von vielen” Versicherungen angesehen, also als etwas, das man jederzeit kündigen kann. Falsch!

Eine Direktversicherung kündigen stellt sich als eins der härtesten, um nicht zu sagen, als unmögliches Unterfangen dar, wenn man Jahre später, vielleicht nun als Selbständiger, meint, schnell an das bis dahin erwirtschaftete Geld heran kommen zu können.

Die Direktversicherung kann vor Rentenbeginn nicht gekündigt!

Was man weiland mit dem Blick auf eine ach so ferne Zukunft relativ locker abgeschlossen hat, erweist sich als harter Brocken, der erst mit dem Erreichen des Rentenalters (saure) Früchte trägt. Wer zuvor, und das betrifft nicht wenige, schnell an sein Geld heran kommen möchte, also die Direktversicherung kündigen will, hat ganz schlechte Karten.

Die Direktversicherung zu kündigen ist nicht möglich, sorry, aber dafür muss man erst zum Rentner werden. Klar, die Direktversicherung ist schließlich einmal vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer abgeschlossen worden, weil ersterem sehr an dessen glorreicher Zukunft als Rentner lag. Die Direktversicherung kündigen? Pech gehabt, geht nicht!

(Anmerkung: Im Ausnahmefall lassen es die Gesellschaften zu, dass man sich den Teil auszahlen lassen kann, den man selbst als Arbeitnehmer eingezahlt hat. Aber auch das ist nicht die Regel und klappt im seltensten Fall!)

Die Direktversicherung kündigen – eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr

Wer einmal einer Veranstaltung zum Thema Direktversicherung in einem Betrieb beiwohnen durfte, wird wissen, dass das Thema Direktversicherung Kündigung kaum erwähnt wird. Wozu auch, denn bis vor Kurzem herrschte landläufig die Vorstellung, dass man seiner Firma, seinem Chef ein Leben lang treu bleiben werde, bis zur Rente Teil der großen Familie “die Firma” war.

Diese antiquierte Vorstellung löst sich zwar langsam auf, man hoppt Jobs, man strebt eine Selbständigkeit an – oder man wird arbeitslos. Aber eine Direktversicherung Kündigung zieht mit diesen neuen Zeiten keineswegs mit. Sie dient der betrieblichen Altersversorgung, Punkt, auch wenn dieser Betrieb vielleicht schon gar nicht mehr existiert.

Dennoch versuchen immer wieder mehr oder weniger klamme (Ex)Arbeitnehmer, vorzeitig an ihr gutes Geld zu kommen. Die Summen, die sich angesammelt haben, können sich oft sehen lassen, 40.000 Euro ist nicht übertrieben. Aber wie eine Fata Morgana schwebt diese Summe über dem nun Marmeladenbrote verzehrenden Abschließenden einer solchen Versicherung. “Wenn ich das Geld nur hätte…”, seufzt manch einer.

Das dicke Ende: Erträge aus der Direktversicherung sind krankenversicherungspflichtig

Wer genau beim Thema Direktversicherung Kündigung als Verantwortlicher zeichnet, also die Berater oder Makler von Versicherungen oder unwissende Firmenchefs, ist leider oft müßig festzustellen. Wer dumm da steht, ist der Arbeitnehmer, der ja über eine lange Zeit einen guten Teil seines Gehalts in die Versicherung abgeführt hat.

Das Thema kann da schon für schlaflose Nächte sorgen. Aber es kommt noch “besser”, denn, selbst wenn man das hehre Alter von 65 oder 67 Jahren erreichen sollte, wartet kein Schlaraffenland auf den Direktversicherten. Er muss nämlich auf die Summe, ob Rente oder Kapital, Steuern (die Höhe hängt vom persönlichen steuerpflichtigen Einkommen ab) und Sozialversicherungsbeiträge (ca. 17,8% für einen gesetzlich Krankenversicherten, weitere Infos zur Versteuerung finden Sie hier: Alles über die Direktversicherung) zahlen.

Gespartes Geld sieht eigentlich anders aus, es ist beim Thema Direktversicherung Kündigung fast so, als sei man dauerhaft Bezieher eines Gehalts. Ewig grüßt das Murmeltier.

Zu diesem Thema gibt es auch einen Beitrag von PlusMinus aus dem Januar 2014, dass die betriebliche Altersvorsorge ein Minusgeschäft für viele Rentner ist:

Auch das Portal Capital schreibt darüber im April 2018, dass es immer Ärger mit der Betriebsrente gibt:

Denken Sie bei Ihrer Altersvorsorge auch an Ihre Arbeitskraft

Jeder vierte Mann und jede fünfte Frau wird berufsunfähig in Deutschland und die Frage an Sie lautet dann: Können Sie sich Ihre Altersvorsorge noch leisten? Wie hoch die Absicherung bei Erwerbungsfähigkeit über die Rentenversicherung? Laden Sie sich meinen Leitfaden herunter, darin erfahren Sie alles:

Wie funktioniert eigentlich eine Direktversicherung? Das Prinzip Direktversicherung

Bei der Direktversicherung Schicht zwei reduziert man sein Bruttogehalt um den mtl. Beitrag zur Direktversicherung und dadurch werden weniger Sozialversicherungsbeiträge an den Staat abgeführt.

Direktversicherung
Wie funktioniert eine Direktversicherung?

Diese Ersparnis aus Sozialversicherungsbeiträgen wird direkt in die Direktversicherung investiert, so dass man z.B. einen mtl. Beitrag von 200 € hat aber selbst aus seinem Nettogehalt nur 97 € hinzuführt. Wichtig dabei ist aber zu wissen, weil weniger Sozialversicherungsbeiträge in der Ansparphase abgeführt werden, muss man diese in der Rentenphase teilweise wieder nachzahlen (Krankenversicherungsbeitrag und Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung fällt weg).

Wie das Prinzip Direktversicherung funktioniert, wird Ihnen in der nebenstehenden Grafik kurz erläutert. Weitere Info´s finden Sie auch hier auf meinem Blog:

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Häufig gestellte Fragen

Nachfolgend ein paar Fragen, welche häufig im Zusammenhang mit dem Thema “Direktversicherung kündigen” aufkommen.

Wann kann man eine bAV kündigen?

Nein. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Direktversicherung (oft auch als Betriebsrente bezeichnet) erst mit Eintritt des Rentenalters ausgezahlt werden darf. Eine vorzeitige Kündigung ist daher nicht möglich. Es gibt zwar die Möglichkeit, die Zahlungen einzustellen (vergleichbar mit einer Kündigung). Die Auszahlung der bisher eingezahlten Beträge ist dennoch erst ab Rentenbeginn möglich.

Darüber hinaus müssen Sie erhebliche Nachteile in Kauf nehmen:

  • Bisherige Einsparungen der Steuer und Sozialabgaben der Einzahlungen müssen nachgezahlt werden
  • Das Versicherungsunternehmen erhebt Verwaltungskosten

Es kann durchaus passieren, dass die Nachzahlungen den eigentlichen angesparten Betrag übersteigen.

Alternativ bietet sich eventuell die Beitragsfreistellung für Sie an. In diesem Fall minimieren Sie die Beitragszahlungen oder stellen diese ganz ein. Das schützt Sie vor den Nachteilen der Kündigung. Mit Rentenbeginn erhalten Sie dann die bisher eingezahlten Beiträge.

Was ist eine Direktversicherung mit Entgeltumwandlung?

Unter Entgeltumwandlung (auch Gehaltsumwandlung genannt) ist zu verstehen, wenn Sie als Arbeitnehmer einen Teil Ihres Bruttoeinkommens in die Direktversicherung einzahlen. Der Vorteil dabei liegt in dem Ersparnis der Steuer und Sozialabgaben. Für Sie fallen die Sozialabgaben und die Einkommenssteuer auf diesen Teil Ihres Gehalts weg. Das bringt rund 20% Ersparnisse mit sich.

Pro Monat können Sie 268 € (stand 2019) Ihres Bruttoeinkommens frei von Sozialversicherungsabgaben ansparen. Bis 536 € geht die Grenze für steuerfreie Ansparungen.

Wann kann ich meine private Rentenversicherung kündigen?

Im Gegensatz zur Direktversicherung können Sie die private Rentenversicherung jederzeit kündigen. Der Gesetzgeber hat hier die üblichen Kündigungsfristen gesetzt. Dies liegen zwischen einem und drei Monaten. Bitte schauen Sie in Ihrer Versicherungspolice nach zu welchen Zeitpunkt Sie kündigen können. Die meisten Versicherungen ermöglichen eine Kündigung meist erst zum Jahresende.

Wie kann ich meine Rentenversicherung kündigen?

Eine Kündigung ist schriftlich einzureichen. Eine E-Mail ist nicht zulässig. Fügen Sie bitte der Kündigung folgende Informationen bei:

  • Namen
  • Anschrift
  • Ihre Versicherungsnummer
  • Datum zu dem Sie kündigen wollen
  • händische Unterschrift

Ich empfehle Ihnen, die Kündigung per Einschreiben zu verschicken. Beachten Sie bitte, dass Sie durch eine vorzeitigen Kündigung einer privaten Rentenversicherung nur einen Rückkaufswert zurück erhalten. Unter Umständen kann dieser geringer ausfallen als die getätigten Einzahlungen.

Als Alternative bietet sich der Verkauf Ihrer Rentenversicherung oder die Versicherung auf beitragsfrei umstellen an.