Die richtige medizinische Versorgung ist für uns alle wichtig, genauso wie ein guter Hausarzt oder Facharzt. Das Hausarztprinzip, auch Primärzarztprinzip genannt, bringt dem Krankenversicherten Vor- und Nachteile in der medizinischen Behandlung. Wer diese Vereinbarung getroffen hat und sich nicht daran hält, kann finanzielle Einbußen erleiden.

Hausarztprinzip
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Vom Hausarzt zum Facharzt

Wer vor der Wahl eines Tarifes für seine private Krankenversicherung steht, für den spielen Einbettzimmer, Chefarztbehandlung und freie Arztwahl eine große Rolle. Teilweise ist in den Verträgen vom Hausarztprinzip die Rede, was bedeutet dieser Begriff genau?

Jeder, der eine medizinische Versorgung benötigt, fährt gut, wenn er eine Krankenversicherung abgeschlossen hat. Ein Laie ist im Ernstfall kaum in der Lage, anhand seiner Schmerzen oder Verletzungen eine richtige Diagnose aufzustellen und sich selbst zu behandeln.

Ein Arztbesuch wird unumgänglich, doch woher wissen, welcher Mediziner zuständig ist? Die erste Anlaufstelle ist in den meisten Fällen der Hausarzt, welcher als niedergelassener, freiberuflicher oder angestellter Arzt arbeitet. Zwischen ihm und seinen Patienten entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Vertrauensverhältnis.

Sind Therapien oder Spezialbehandlungen erforderlich oder steht eine Einweisung in die Klinik an, so schreibt der Hausarzt eine Überweisung aus.

Die Vereinbarung einhalten

Die Vertrautheit zwischen Hausarzt und Patienten hat dazu geführt, dass ein Hausarztprinzip eingeführt wurde. Manche Versicherungen verwenden den Begriff Primärzarztprinzip, da außer den Hausärzten auch Internisten, praktische Ärzte, Allgemeinmediziner, Frauen-, Kinder-, Augen- Bereitschafts- und Notärzte sowie Hebammen als Erstbehandler anerkannt sind. Das Hausarztprinzip soll helfen, die ärztliche Versorgung qualitativ zu verbessern und kosten intensive Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Beim Primärzarztprinzip verpflichtet sich der Patient, erst seinen Hausarzt aufzusuchen. Er holt sich dort die erforderlichen Überweisungen zum Facharzt. Wer als Kassenpatient am Hausarztmodell teilnimmt, legt dies direkt bei seinem Allgemeinarzt schriftlich fest oder schreibt dies bei der Krankenkasse ein.

Die Vereinbarung ist für ihn verbindlich und kann nach Ablauf einer Frist jeweils zum Quartalsende gekündigt werden. Sucht der Patient nach Abschluss der Vereinbarung über das Primärzarztprinzip eigenmächtig einen Facharzt auf, kann das teuer für ihn werden. Hält er sich an das vereinbarte Modell, kann er davon profitieren.

Bei manchen Krankenkassen werden reduzierte Zuzahlungen angeboten, manche zahlen eine Prämie aus oder verlangen niedrigere Kassenbeiträge. Das Primärzarztprinzip reduziert den Ärztetourismus und hält die einfachen Behandlungsfälle beim Hausarzt, Fachärzte können sich auf die schwierigen Erkrankungen konzentrieren.

Primärzarztprinzip bringt Kostenersparnis

Sollte Ihr Krankenversicherungstarif das Hausarztprinzip beinhalten, müssen Sie immer zuerst Ihren Hausarzt aufsuchen. Ansonsten müssen Sie damit rechnen, dass ihnen nicht die vollen Kosten einer ambulanten Behandlung erstattet werden. Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten nur zum Teil oder eingeschränkt. Teilweise verlangen manche Tarife die Angabe eines konkreten Hausarztes.

Zwar müssen durch das Hausarztprinzip teilweise zwei Ärzte aufgesucht werden, kann die koordinierte Behandlung eine Kosteneinsparung bringen. Dies ist der Grund, warum Tarife mit Primärzarztprinzip teilweise günstige sind als Tarife, die das direkte Aufsuchen eines Facharztes erlauben.

Ist die Vereinbarung getroffen und der Versicherte hält sich nicht daran, erhält er nur 60 bis 80 Prozent seiner Kosten erstattet. Wird eine ambulante Behandlung im Ausland erforderlich macht das Hausarztprinzip keinen Sinn oder ist unmöglich. Viele Versicherungen verzichten in diesen Fällen auf die strikte Einhaltung.

Soll ich mich für das Primärzarztprinzip entscheiden?

Wer sich für einen Krankenkassen-Tarif entscheiden muss, hat letztendlich die Entscheidung selbst zu treffen. Alles sollte gut überlegt und den individuellen Anforderungen angepasst sein. Meist beinhalten leistungsstarke Versicherungstarife kein Hausarzt- oder Primärzarztprinzip.

Sie erlauben es, direkt den Facharzt aufzusuchen, ohne dass finanzielle Nachteile entstehen. Das spart Zeit und die Linderung der Beschwerden kann schneller erfolgen. Viele Menschen können selbst einschätzen, ob Hand, Nase, Ohr oder Auge betroffen sind und wissen, welchen Facharzt sie aufsuchen müssen.

Sind Sie nicht sicher, wer ihren Schmerz am besten behandelt, können Sie im Zweifelsfall immer noch den Hausarzt aufsuchen.

Rückfragen zum Hausarztprinzip und Primärarztprinzip?

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