Die Rhizarthrose, ein Gelenkverschleiß im Daumensattelgelenk, kann starke Schmerzen und Einschränkungen verursachen. Besonders in Berufen, die präzise Handbewegungen erfordern, kann dies zur Berufsunfähigkeit führen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Ursachen, Symptome und Absicherungsmöglichkeiten.

Was ist die Rhizarthrose?
Bei der Diagnose Rhizarthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiß im Daumensattelgelenk. Von dieser Art der Arthrose sind oftmals beide Daumen betroffen. Besonders oft kommt sie bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr vor. Das verschlissene Daumensattelgelenk sitzt am Beginn, also der Basis der Daumen in der Nähe des Handgelenks und verbindet damit das Große Vieleckbein, einen Handwurzelknochen, mit dem ersten Mittelhandknochen. Dieser ist wiederum über ein Gelenk mit dem ersten Fingerknochen des Daumens verbunden.
Durch den sog. Grind Test überprüft der Arzt das Vorliegen einer Arthrose im Daumensattelgelenk. Tatsächlich ist die Rhizarthrose die häufigste Form der Arthrose im Bereich der Hand. Es können mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sein: Kommt der Verschleiß noch bei weiteren Fingergelenken vor, wird dies Poly-Arthrose genannt. Andere, ähnliche Arthrosen im Bereich der Hand sind etwa die Heberden Arthrose, bei denen es zum Verschließ des Gelenks der Klein- und Zeigefinger kommt. Sie tritt oftmals in Verbindung mit der Bouchard Arthrose auf, welche die Gelenke der Fingermitte betritt.
In Deutschland erhalten rund 80 Prozent der Menschen in einem Alter von über 50 Jahren die Diagnose einer Arthrose betroffen.
Übrigens: Bei der Arthrose entsteht keine akute Entzündung oder Infektion, darin liegt auch der Unterschied zu einer Arthritis.
Ursachen der Rhizarthrose

Es wird zwischen der primären und sekundären Form der Rhizarthrose unterschieden.
Die Ursachen für die primäre Arthrose sind überwiegend ungeklärt. Da sie aber überwiegend bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass die hormonellen Veränderungen ein wichtiger Faktor sein können. Weiter spielt das Alter eine wichtige Rolle, weshalb Männer ebenfalls nicht vor dem Gelenkverschleiß verschont bleiben. Daneben treten als Ursachen auch Fehlhaltungen und Überbelastungen des Gelenks, die für den Gelenkverschleiß des Daumens verantwortlich sind.
Die sekundäre Rhizarthrose entsteht in Folge von Verletzungen. Ein Knochenbruch im Bereich des Daumens ist eines der gängigsten Beispiele: Verheilt der Bruch schlecht, kann das Gelenk aufgeraut und abgenutzt werden. Hierdurch entsteht dann die Arthrose. Außerdem gibt es weitere Risikofaktoren oder Vorerkrankungen wie die Rheumatoide Arthritis, die die Grundlage für eine spätere Arthrose setzen.
Symptome der Rhizarthrose

Die Symptome äußern sich unterschiedlich, umfassen aber vor allem Schmerzen in der Hand und im Gelenk selbst sowie den Verlust von Beweglichkeit und Kraft. Welche Beschwerden Betroffene haben, richtet sich nach dem Stadium der Rhizarthrose und der Belastung des Gelenks.
Vor allem bei Dreh-Bewegungen werden durch diese Art der Arthrose Schmerzen in der Daumenregion ausgelöst. Diese können mitunter so stark sein, dass sie die Beweglichkeit massiv einschränken.
Schmerzen werden von vielen Patienten oft an der Stelle zwischen Daumen und Handgelenk verortet. Sie haben das Gefühl, dass ihr Daumensattelgelenk kraftlos und in der Folge weniger stabil ist. Auch ein Reiben oder Knirschen beim Bewegen des Daumens gilt als regelmäßiges Symptom.
Die Medizin unterscheidet bei allen Arthrosen zwischen vier Stadien der Intensität und Ausprägung:
- Im ersten Stadium ist der Gelenkknorpel noch glatt und relativ gesund, aber bereits verdickt und strukturell verändert. Auch der Gelenk-Spalt kann erweitert sein.
- Das zweite Stadium zeichnet sich durch eine Verschmälerung des Gelenk-Spalts aus. Hier liegen knöcherne Ausläufer und Verwachsungen, sog. Osteophyten vor.
- Befindet sich die Arthrose im dritten Stadium ist bereits eine deutliche Verschmälerung des Gelenkspalts zu erkennen und es gibt Osteophyten. Freie Gelenkkörper sind größer als zwei Millimeter und der Knochen weist Verdichtungen auf.
- Beim vierten und letzten Stadium weist, neben den genannten Merkmalen, das Scapho-Trapezo-Trapezoidal-Gelenk degenerative Veränderungen auf.
Behandlung der Rhizarthrose

Grundsätzlich versuchen Ärzte, die Rhizarthrose mit konservativen Maßnahmen zu behandeln, wobei Patienten eine individuelle Therapie benötigen, die auf die jeweilige Ausprägung der Arthrose abgestimmt ist.
Oft liegt der erste Schritt in der Stabilisation des erkrankten Daumensattelgelenks. Um dieses zu entlasten greifen Ärzte in der Regel auf eine Schiene oder Bandagen zurück. Oft hilft dies bereits, die Schmerzen etwas zu reduzieren.
Ansonsten werden gegen stärkere Schmerzen auch Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer (abgekürzt NSAR) verschrieben. Diese können lokal als Salbe oder als Tablette eingenommen werden.
Ist der Daumen entzündet, kann womöglich Kortison direkt in das Gelenk gespritzt werden. Die enthaltenen Glukokortikoide wirken stark entzündungshemmend, können aber nur über einen kurzen Zeitraum verschrieben werden. Schmerzen können vorübergehend auch durch die Injektion von Hyaloronsäure gelindert werden.
Andere konservative Maßnahmen liegen auch in einer Elektro-Therapie, Ergo–Therapie oder Bestrahlung.
Operation der Rhizarthrose
Ist die Arthrose fortgeschritten, kann oftmals nur noch eine Operation die Schmerzen lindern und bietet die einzige Möglichkeit, dass der Daumen wieder funktionsfähig wird.
Welches OP-Verfahren angewandt wird, entscheiden die Ärzte bei jedem Versicherten individuell. Überwiegend kommt jedoch die sogenannte Trapezium-Resektion zur Anwendung: Hierbei wird bei Patienten das Große Vielecksbein, also der große Handwurzelknochen (auch Os Trapezium genannt) unterhalb des Daumens, entfernt. Die hierdurch entstehende Lücke wird mithilfe von Sehnen-Streifen stabilisiert, regelmäßig durch das Verwenden eines Teils der Abspreizsehne des Daumens. Aber auch andere Op Varianten sind möglich.
Ist die Rhizarthrose besonders ausgeprägt besteht die Möglichkeit, ein künstliches Gelenk (sog. Endo-Prothese) einzusetzen oder die schmerzleitenden Nervenäste aus dem Daumensattelgelenk durchzutrennen.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung und Rhizarthrose

Bevor wir konkret auf die Auswirkungen eingehen, die ein Verschleiß am Daumengelenk für die Berufsunfähigkeit bedeuten kann, möchten wir noch einen schnellen Blick auf die Berufsunfähigkeitsversicherung werfen.
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung handelt es sich um eine private Versicherung, die Berufstätige vor den finanziellen Folgen der Berufsunfähigkeit schützt. Kommt es zum Leistungsfall wird eine Berufsunfähigkeitsrente seitens der BU ausgezahlt. Ein solcher Leistungsfall liegt vor, wenn der Versicherte aufgrund von Krankheit, Unfall oder körperlichem bzw. psychischem Kräfteverfall seinen zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr zu mindestens 50 Prozent ausüben kann – und das voraussichtlich dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Monaten.
Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Die eigene Arbeitskraft ist für die meisten Menschen die wichtigste wirtschaftliche Grundlage. Fällt das Einkommen aufgrund einer Berufsunfähigkeit weg, kann dies gravierende finanzielle Folgen haben. Die gesetzliche Absicherung gegen die Erwerbsminderung, die unter bestimmten Bedingungen gezahlt wird, reicht meist nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard zu sichern. Besonders betroffen sind Arbeitnehmer, Selbstständige und Freiberufler, die sich ohne eine BU-Versicherung meist allein absichern müssen.
Exkurs: Warum die Erwerbsminderungsrente nicht reicht
Die Erwerbsminderungsrente der Deutschen Rentenversicherung bietet nur eine begrenzte finanzielle Absicherung, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kann. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Strenge Voraussetzungen für den Bezug
Um überhaupt eine Erwerbsminderungsrente zu erhalten, müssen Versicherte nachweisen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, mindestens drei Stunden pro Tag zu arbeiten – und zwar in irgendeinem Beruf, nicht nur im zuletzt ausgeübten. Das bedeutet, dass jemand mit einer schweren psychischen Erkrankung oder einer körperlichen Einschränkung trotzdem auf eine Tätigkeit in einem anderen Bereich verwiesen werden kann. Dies macht es für viele Menschen schwierig, überhaupt eine Rente zu erhalten.
2. Höhe der Rente
Selbst wenn eine Erwerbsminderungsrente bewilligt wird, fällt diese meist sehr niedrig aus. Die Rente beträgt durchschnittlich nur etwa 40 Prozent des letzten Bruttoeinkommens. Wer noch eingeschränkt arbeiten kann und nur eine halbe Erwerbsminderungsrente erhält, bekommt sogar nur etwa 20 Prozent des vorherigen Einkommens. Damit lässt sich in vielen Fällen weder die Miete noch die gewohnten Lebenshaltungskosten decken.
3. Abschläge und fehlende Rentenansprüche
Die Erwerbsminderungsrente wird oft mit Abzügen ausgezahlt, insbesondere wenn die Berufsunfähigkeit in jungen Jahren eintritt. Zudem müssen Versicherte mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, um überhaupt einen Anspruch zu haben. Selbstständige, die nicht pflichtversichert sind, haben oft gar keinen Anspruch auf diese Rente.
4. Kein Schutz für bestimmte Berufsgruppen
Da Erwerbsminderungsrenten nicht an den ursprünglichen Beruf gebunden ist, sind besonders qualifizierte Fachkräfte, Handwerker und andere Jobs mit körperlichen Belastungen benachteiligt. Selbst wenn ein Handwerker seinen Beruf aufgrund einer schweren Rückenverletzung nicht mehr ausüben kann, könnte ihm eine Tätigkeit im Büro oder an einer Supermarktkasse zugemutet werden – und er hätte damit keinen Anspruch auf die volle Rente.
Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung
Kommt es zur Berufsunfähigkeit zahlt die Versicherung eine vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente – häufig bis zum Erreichen des Rentenalters. Diese soll das entfallene Arbeitseinkommen ersetzen und finanzielle Sicherheit bieten. Der Leistungsfall tritt ein, wenn ein Arzt bestätigt, dass der Versicherte seinen bisherigen Beruf nicht mehr in ausreichendem Umfang ausüben kann. Es ist dabei nicht entscheidend, ob der Versicherte noch eine andere Tätigkeit ausüben könnte.
Wer sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Grundsätzlich ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für alle Berufstätigen sinnvoll, unabhängig von Berufsgruppen oder Einkommen. Besonders wichtig ist sie für Selbstständige, die keine gesetzliche Absicherung haben, sowie für Personen in körperlich oder psychisch belastenden Berufen. Auch junge Menschen profitieren, da in jungen Jahren die Beiträge günstiger sind und gesundheitliche Probleme oft noch nicht bestehen.
Was sind die Ursachen für Berufsunfähigkeit in Deutschland?
Gerade für Menschen ist es oft unvorstellbar, aufgrund einer körperlichen Erkrankung oder anderen Ursache ihren Beruf nicht mehr ausüben zu können. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache: Jeder vierte Mensch wird im Laufe seines Lebens mindestens ein Mal berufsunfähig, so die Statistik.
Grundlage für die folgenden Werte ist dieStatistik des Gesamtverbands Deutscher Versicherer (GDV)aus dem Jahr 2023.
Die am häufigsten vorkommende Ursache der Berufsunfähigkeit ist dabei eine psychische Krankheit mit einem Anteil von 35 Prozent. In Bezug auf psychische Leiden sind Depressionen, Angst– und Zwangsstörungen und Burn-Out am meisten vertreten.
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates mit 22 Prozent bilden die zweithäufigste Ursache. Zu diesen zählen Rückenprobleme sowie Erkrankungen an Knochen, Gelenken, Knorpel, Muskeln und Sehnen und somit auch Arthritis und Arthrose.
Platz drei belegen Krebs und andere bösartige Geschwüre mit 16 Prozent
Rhizarthrose: Sind Betroffene berufsunfähig?
Wer an einer Arthrose Erkrankung leidet, hat oft mit mittleren bis starken Schmerzen zu kämpfen und, je nach Intensität, umfassen die Auswirkungen auch eine Einschränkung der Beweglichkeit. Die Rhizarthrose ist grundsätzlich nicht heilbar , mit konservativen Therapien können die Schmerzen aber gelindert werden.
Es hängt maßgeblich vom Einzelfall ab, ob die Rhizarthrose zur eingeschränkten Arbeitsfähigkeit oder gar Berufsunfähigkeit führt. Dies ergibt sich aus verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Symptome und vor allem natürlich von der Art des Berufs. Allerdings gibt es kaum Berufe, in denen die Daumengelenke nicht genutzt werden, daher ist gerade diese Form der Arthrose besonders tückisch.
Kommt es zu einer Operation, muss an die Phase der Schonung und Rehabilitation gedacht werden, die durchaus mehrere Wochen oder Monate dauern kann und während derer die Arbeitskraft oftmals fast vollständig ausfällt.
Exkurs: Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit: Worin liegt der Unterschied?
Ein kleiner Einschub, um die Begrifflichkeiten genau zu differenzieren und dann auch richtig im Kontext der Auswirkungen einer Daumenarthrose zu verwenden.
Der Unterschied zwischen Arbeitsfähigkeitund Berufsunfähigkeit liegt vor allem in der Dauer und den finanziellen Folgen.
Arbeitsunfähigkeit bedeutet, dass eine Person aufgrund von Krankheit oder Unfall vorübergehend nicht arbeiten kann. Während der ersten sechs Wochen zahlt der Arbeitgeber den Lohn weiter, danach übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung mit einem Krankengeld, das etwa 70 % des Bruttoeinkommens beträgt. Sobald die betroffene Person genesen ist, kann sie wieder arbeiten.
Berufsunfähigkeit hingegen liegt vor, wenn jemand seinen zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 Prozent und für mindestens sechs Monate nicht mehr ausüben kann. Sie tritt meist durch schwere Erkrankungen, Unfälle oder chronische Leiden ein. Um die finanziellen Probleme abzumildern springen dann private Absicherungen ein.
Da die staatlichen Leistungen bei Berufsunfähigkeit meist nicht ausreichen, ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Sie zahlt eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, wenn der Versicherte seinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann. Besonders für Selbstständige, Angestellte und Freiberufler ist diese Absicherung essenziell, um langfristige Einkommensverluste auszugleichen. Wer seinen Lebensstandard auch im Ernstfall halten möchte, sollte frühzeitig über den Abschluss einer BU-Versicherung nachdenken.
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Anerkennung der Berufsunfähigkeit bei Arthrose

Bei einem Verschleiß des Daumengelenks können die Symptome variieren, sind aber im schlimmsten Fall mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit verbunden. Das führt dazu, dass Arbeitnehmer solche Aufgaben, in denen die Hände eingesetzt werden müssen – was ehrlicherweise bei vielen Berufen üblich ist – durch die Rhizarthrose nur erschwert bis gar nicht wahrnehmen können. Gerade Berufe, die feinmotorische Fähigkeiten oder feinmechanische Arbeiten verlangen, sind vielen Betroffenen nicht mehr möglich.
Zu diesen Berufsgruppen fallen beispielsweise Mechaniker, Sekretäre, Ärzte, Optiker, Friseure, Chirurgen, Uhrmacher und vergleichbare Tätigkeiten.
Nichtsdestotrotz ist die Anerkennung der Berufsunfähigkeit nicht immer einfach: Betroffene müssen sich immer wieder mit Leistungsverweigerungen seitens der Versicherungsunternehmen beschäftigen. Das Landgericht Lübeck hat sich in seinem Urteil vom 17. August 2018 (Az. 4 O 170/16) mit einem derart gelagerten Fall auseinandergesetzt. Klägerin war eine Kosmetikerin, die die Auszahlung der Rente verlangte. Der Versicherer hingegen hielt ein ärztliches Gutachten dagegen, aus dem hervorging, dass die Arbeit als Kosmetikerin durch ihre Rhizarthrose nicht beeinträchtigt sei.
Ein anderer Fall, der zwar keine Rhizarthrose zum Gegenstand hat, dafür aber eine Arthrose des Sprunggelenks, wurde vor dem Landgericht Berlin (Urt. v. 07.05.2002, Az. 7 O 64/00) ausgetragen: Ein gelernter Schlosser, der zum damaligen Zeitpunkt als Schweißer arbeitete, wurde in Folge eines Bruchs der Ferse, aus dem sich eine Sprunggelenskarthrose entwickelte, krankgeschrieben. Die Arthrose beeinträchtigte ihn bei seiner Tätigkeit als Handwerker enorm. Trotz der andauernden Arbeitsunfähigkeit verweigerte die Berufsunfähigkeitsversicherung eine Auszahlung der BU Rente. Ihm gelang es jedoch mit Hilfe eines ärztlichen Gutachtens, die Berufsunfähigkeit vor Gericht ausreichend darzulegen: Der Versicherer wurde vom Landgericht zur Zahlung der Rente verurteilt.
Ab wann der Verschleiß des Daumengrundgelenks also zur Anerkennung der Berufsunfähigkeit führt, muss im Zweifel erstritten werden. Es lässt sich dennoch feststellen, dass Erkrankungen wie die Rhizarthrose oder andere Leiden an Daumen oder dem Handgelenk regelmäßig dazu beitragen, dass Versicherte nicht weiter im vollen Maß arbeiten können, insbesondere dann nicht, wenn eine Operation im Raum steht.
Fazit: Rhizarthrose und Berufsunfähigkeit

Rhizarthrose ist eine weit verbreitete Erkrankung des Daumensattelgelenks, die insbesondere Frauen betrifft und zu starken Schmerzen sowie einer eingeschränkten Beweglichkeit führen kann. Je nach Schweregrad des Gelenkverschleißes können die Symptome eine erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitskraft haben. Besonders betroffen sind Jobs, in denen feinmotorische Tätigkeiten oder eine hohe Belastung der Hand und des Handgelenks erforderlich sind. In den meisten Fällen kann eine konservative Behandlung die Beschwerden lindern, die Ursachen bleiben jedoch oftmals unheilbar. Bei schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Funktion des Daumengelenks wiederherzustellen.
Ob eine Rhizarthrose Berufsunfähigkeit zur Folge hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Grad der Erkrankung, die Art der Tätigkeit und die individuelle Versorgung durch Behandlungen oder operative Eingriffe. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet in solchen Fällen finanzielle Leistungen, wenn der Betroffene seinen zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann. Allerdings ist die Anerkennung der Berufsunfähigkeit durch die Versicherer nicht immer einfach, weshalb ein medizinisches Gutachten oft notwendig ist.
Da die gesetzliche Rente im Falle einer Erwerbsunfähigkeit in vielen Fällen nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten, sollten sich insbesondere Betroffene in risikobehafteten Berufsgruppen frühzeitig mit einer BU-Versicherung auseinandersetzen. Die richtige Versicherungsunternehmen und ein gut gewählter BU-Tarif sind essenziell, um im Fall der Berufsunfähigkeit eine ausreichende BU-Rente zu erhalten. Letztendlich zeigt die Praxis, dass Betroffene mit einer Rhizarthrose vor großen Herausforderungen stehen – sowohl gesundheitlich als auch finanziell. Eine rechtzeitige Absicherung kann helfen, die finanziellen Folgen einer möglichen Arbeitsunfähigkeit oder sogar Erwerbsminderung abzumildern.