In Deutschland genießt die Unfallversicherung eine höhere Beliebtheit als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Dennoch ist es statistisch deutlich wahrscheinlicher, berufsunfähig zu werden, als einen Unfall zu erleiden, der langfristige körperliche Beeinträchtigungen nach sich zieht. In diesem Zusammenhang stellt sich vielen die Frage, ob eine Unfallversicherung ausreicht – oder ob nicht doch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoller wäre.
Tatsächlich ist es in den meisten Fällen ein Irrglaube, dass die (oft günstigere) Unfallversicherung bereits einen ausreichenden Versicherungsschutz bietet. Beide Versicherungen ergänzen sich jedoch optimal: Die BU-Versicherung bietet eine monatliche Rente, falls Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, während die Unfallversicherung eine einmalige Invaliditätsleistung bei dauerhaften Schäden durch Unfälle zahlt.
Denn obwohl die gesetzliche Krankenversicherung die medizinischen Kosten nach einem Unfall übernimmt, bleiben laufende finanzielle Verpflichtungen wie Miete oder Kredite bestehen. Eine kombinierte Absicherung durch BU- und Unfallversicherung hilft Ihnen dabei, in solchen Situationen nicht in finanzielle Engpässe zu geraten. Sie sorgt dafür, dass Sie auch im Falle einer Berufsunfähigkeit durch Unfall oder Krankheit umfassend abgesichert sind – ohne, dass Sie Ihren gewohnten Lebensstandard aufgeben müssen.
BU oder Unfallversicherung: Welche ist die bessere Wahl?
Als unabhängige Beratungspraxis sind wir der richtige Ansprechpartner, wenn es um die Frage geht: Sollten Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, eine Unfallversicherung – oder sogar beide Versicherungen kombiniert abschließen? Zunächst einmal vorweg: Beide Optionen bieten wichtigen Schutz, doch für eine solide Entscheidungsgrundlage gilt es genauer zu verstehen, wann und wie jede Versicherung Ihnen zur Seite steht.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU, ist besonders für diejenigen unerlässlich, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet in solchen Fällen nur eine Erwerbsminderungsrente, die in der Regel nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Eine BU-Versicherung tritt ein, wenn Sie wegen Krankheit oder Unfall Ihren Beruf nicht mehr ausüben können – unabhängig davon, ob die Ursache am Arbeitsplatz oder außerhalb entstanden ist.
Daher ist es gerade dann, wenn Sie von Ihrem Einkommen abhängig sind, äußerst sinnvoll, eine adäquate Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die Ihre finanziellen Bedürfnisse bis zum gewünschten Endalter ohne Versorgungslücken deckt. Bedenken Sie jedoch, dass Sie die richtige BU-Police auswählen – denn Ihre persönlichen Umstände, wie Gesundheit, Hobbys und Beruf, beeinflussen die Bedingungen stark.
Im Gegensatz dazu bietet die Unfallversicherung speziell Schutz bei Invalidität durch Unfälle. Sie zahlt also dann eine Summe oder eine Rente, wenn Sie dauerhafte Beeinträchtigungen erleiden – so wird es Ihnen ermöglicht, notwendige Anpassungen wie einen behindertengerechten Umbau Ihres Wohnraums vorzunehmen. Zwar deckt die gesetzliche Krankenversicherung medizinische Unfallkosten ab, doch in solchen Situationen ist die zusätzliche finanzielle Unterstützung der Unfallversicherung Gold wert.
Halten wir fest: Für Personen, die von ihrem Einkommen abhängig sind und insbesondere diejenigen, die nach 1961 geboren wurden, ist eine BU-Versicherung eine wichtige Investition, da sie umfassenderen Schutz vor Berufsunfähigkeit bietet. Eine Unfallversicherung stellt hingegen vielmehr eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung dar.
Um die richtige Kombination an Versicherungen für Ihre Bedürfnisse zu finden, die Sie im Ernstfall wirksam unterstützt, lohnt es sich, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Wir stehen Ihnen als unabhängiger Finanzdienstleister zur Seite und schmieden für Sie die ideale Versicherungslösung.
Welche Versicherung deckt welche Kosten bei einem Unfall ab?
Immer wieder kommt die Frage auf, welche Kosten von welcher Versicherung im Falle eines Unfalls übernommen werden. Wir wollen Ihnen einen hilfreichen Überblick bieten, um Sie bei Ihrer Entscheidung zu unterstützen, welche Versicherung für Ihre Situation am besten geeignet ist.
Zunächst einmal die Basis: Die gesetzliche Krankenversicherung deckt primär die Heilbehandlungskosten bei Ärzten oder im Krankenhaus ab. Sind Sie jedoch während der Arbeit oder auf dem Weg dorthin verunglückt, tritt die gesetzliche Unfallversicherung ein. Diese übernimmt dann die Heilbehandlungskosten und zahlt bei dauerhaften Beeinträchtigungen ab 20 % eine Rente, die sich nach Ihrem Einkommen richtet. Wichtig: Für Unfälle in der Freizeit besteht kein Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung.
Im Gegensatz dazu bietet die private Unfallversicherung rund um die Uhr und weltweit Schutz – unabhängig davon, ob Sie arbeiten oder Ihre Freizeit genießen. Sie können in der Regel eine Kapitalzahlung oder eine Rentenzahlung für den Fall einer Invalidität erhalten, zusätzlich sind Leistungen wie Krankenhaustagegeld möglich.
Falls Sie aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, springt die Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Diese zahlt eine vereinbarte Rente, die Ihnen hilft, Ihren Lebensstandard zu halten.
Gut zu wissen: Leistungen aus der privaten Unfall- und der Berufsunfähigkeitsversicherung können auch dann ausgezahlt werden, wenn Sie zusätzlich Ansprüche gegenüber anderen Versicherungen, wie der Haftpflichtversicherung des Unfallgegners, geltend machen.
Berufsunfähigkeitsversicherung vs. Unfallversicherung: Ein direkter Vergleich
Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung? Im Folgenden sind die Unterschiede zwischen einer BU und einer Unfallversicherung noch einmal übersichtlich aufgelistet:
Unfallversicherung
Die Unfallversicherung springt ein, wenn Sie infolge eines Unfalls körperlich oder geistig eingeschränkt sind. Die Auszahlung oder Rente kann dann beispielsweise für Kosten wie die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs oder den Umbau Ihrer Wohnung verwendet werden. Diese finanzielle Unterstützung ist in der Realität jedoch oft nicht ausreichend, um Ihren Lebensstandard dauerhaft zu sichern – insbesondere, wenn Ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt ist.
- Zielgruppe: Ideal für Nicht-Berufstätige, Kinder, Freizeitsportler und Personen, die keine BU-Versicherung abschließen können.
- Voraussetzung für Leistung: Die Ursache für einen Leistungsanspruch muss ein Unfall sein, der zu dauerhaften Einschränkungen führt.
- Abdeckung: Psychische Erkrankungen sind nicht inkludiert.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Ihnen eine sogenannte BU-Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen – sei es durch Unfall oder Krankheit – Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Diese Rente hilft Ihnen, Ihren gewohnten Lebensstandard zu bewahren, ohne andere Ersparnisse auflösen zu müssen.
- Zielgruppe: Geeignet für Arbeiter, Angestellte, Selbstständige, Studenten, Freiberufler, Auszubildende, Beamte sowie Hausfrauen und Hausmänner.
- Voraussetzung für Leistung: Die Ursache der Berufsunfähigkeit kann ein Unfall oder eine Krankheit sein. Die Versicherung springt in der Regel bereits bei einer vorübergehenden Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten ein.
- Abdeckung: Psychische Beeinträchtigungen wie Burn-out oder Depressionen sind abgedeckt.
Was bedeutet Invalidität und welche Versicherung hilft?
Sie haben einen Versicherungsvertrag vor sich liegen und sind sich unsicher, was welcher Begriff genau für Ihre Leistungen bedeutet? Die Unterscheidung der Begriffe Invalidität und Berufsunfähigkeit ist wichtig, um die Vertragsbedingungen zu verstehen und die passende Versicherungslösung zu finden. Denn es gilt: Beide Zustände beschreiben eine Beeinträchtigung Ihrer Leistungsfähigkeit, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihren Voraussetzungen und Folgen.
Invalidität tritt dann ein, wenn Sie nach einem Unfall körperliche oder geistige Einschränkungen erfahren, die dauerhaft sind – also voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen. Die Bewertung der Invalidität erfolgt anhand einer Gliedertaxe, die bestimmten Körperteilen und Organen feste Prozentsätze zuordnet.
Ein Verlust des Zeigefingers etwa bedeutet in der Regel einen Invaliditätsgrad von 30 Prozent. Erreicht oder übersteigt dieser Grad 50 Prozent, können Sie von Ihrer privaten Unfallversicherung eine lebenslange Rente erhalten. Wichtig ist hierbei, dass die Invalidität durch einen Unfall verursacht sein muss.
Berufsunfähigkeit bedeutet, dass Sie Ihren Beruf aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können und dies voraussichtlich für mindestens sechs Monate der Fall sein wird. Diese Definition umfasst auch psychische Beeinträchtigungen wie Burn-out. Im Unterschied zur Invalidität muss die Ursache hier nicht zwingend ein Unfall sein.
Für wen lohnt sich eine Unfallversicherung wirklich?
Eine Unfallversicherung ist durchaus eine wertvolle Absicherung, vor allem, wenn Sie aktiv und risikofreudig leben. Doch für wen lohnt sie sich wirklich? Noch einmal zusammengefasst: Eine Unfallversicherung deckt spezifische Situationen ab, die über den Schutz einer allgemeinen Kranken- oder Lebensversicherung hinausgehen.
Für wen ist eine Unfallversicherung besonders sinnvoll?
- Personen mit risikoreichen Hobbys: Wenn Sie gerne klettern, Ski fahren oder andere gefährliche Sportarten betreiben, bietet Ihnen die Unfallversicherung Schutz für den Fall, dass etwas schiefgeht.
- Berufliche Risikogruppen: Arbeiten Sie in einem Beruf mit erhöhtem Unfallrisiko, wie Bauarbeiter oder Dachdecker, ist eine solche Versicherung fast unverzichtbar.
- Familien: Im schlimmsten Fall eines tödlichen Unfalls bietet die Unfallversicherung finanzielle Unterstützung für Ihre Angehörigen durch eine Todesfallleistung.
Kurzum – eine Unfallversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem Versicherungsschutz, insbesondere wenn Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. In einem persönlichen Beratungsgespräch können die genauen Bedingungen und der Umfang des Schutzes ideal auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden.
Übernimmt die private Unfallversicherung wirklich alle Kosten nach einem Unfall?
Eine private Unfallversicherung bietet Ihnen einen umfassenden Schutz, der weit über die Grenzen der gesetzlichen Unfallversicherung hinausgeht. Während die gesetzliche Versicherung nur dann einspringt, wenn Sie auf der Arbeit oder auf dem Weg dorthin einen Unfall erleiden, schützt die private Unfallversicherung Sie weltweit und rund um die Uhr – egal, ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder zu Hause.
Wenn Sie aufgrund einer Krankheit dauerhaft nicht mehr arbeiten können, bietet die Unfallrente keinen Schutz – in solchen Fällen ist dann eine Berufsunfähigkeitsversicherung unerlässlich.
Warum ist die Berufsunfähigkeitsversicherung oft teurer als die Unfallversicherung?
Tatsächlich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung in den meisten Fällen teurer als eine Unfallversicherung – das liegt vor allem an der Art und Weite des Schutzes, den sie bietet. Die BU-Versicherung deckt nicht nur Unfälle ab, sondern auch andere psychische und physische Krankheiten, die Sie daran hindern, Ihren Beruf auszuüben. Das macht sie zu einer umfassenden Absicherung Ihrer Arbeitskraft.
Obwohl beide Versicherungsarten von ähnlichen Faktoren wie Alter und Beruf beeinflusst werden, bleibt die Unfallversicherung in der Regel günstiger, da sie ausschließlich Unfallfolgen abdeckt und nicht das breitere Spektrum beruflicher Unfähigkeit durch Krankheit. Die Entscheidung zwischen einer BU und einer Unfallversicherung sollte daher gut überlegt sein und die individuellen Lebensumstände berücksichtigen.
Entscheidung für die richtige Versicherung
Ein persönliches Beratungsgespräch kann Ihnen helfen, die beste Wahl für Ihre Bedürfnisse zu treffen. Dabei werden verschiedene Aspekte Ihrer Situation berücksichtigt:
- Sind Sie in Ihrem Beruf oder Hobby hohen Risiken ausgesetzt?
- Könnten Sie finanzielle Einbußen durch Arbeitsunfähigkeit selbst tragen?
- Besteht ein Bedarf, spezifische Risiken abzudecken, die durch Ihre Lebenssituation entstehen?
Als Versicherungsexperten gehen wir umfassend an die Sache heran: Wir bewerten Ihre gesundheitliche Situation, berufliche Tätigkeit, Hobbys und den Bedarf an Zusatzleistungen, um eine maßgeschneiderte Absicherung für Sie zusammenzustellen.
Fazit
Bei der Entscheidung zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Unfallversicherung lohnt es sich, genau hinzuschauen – denn jede Versicherung deckt unterschiedliche Bereiche ab. Es gilt: Die BU ist unverzichtbar für jeden, der seine Arbeitskraft absichern möchte. Sie zahlt eine Rente, wenn Sie Ihren Beruf aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben können – unabhängig von der Ursache.
Grundsätzlich gilt, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung für alle erwerbstätigen Personen meist die bessere Wahl für umfassenden Schutz ist, da sie unabhängig von der Ursache greift. Doch sollte man deshalb auf eine Unfallversicherung verzichten? Nicht unbedingt.
Die Unfallversicherung kann Leistungen bieten, die eine BU nicht abdeckt, etwa wenn spezielle Unfallfolgen finanziert werden müssen, wie der Umbau einer Wohnung nach einem schweren Unfall. Sie ist besonders wichtig für Personen, die in ihrer Freizeit aktive oder riskante Hobbys haben, aber auch für Menschen, die keinen Anspruch auf eine BU haben, wie Hausfrauen, Hausmänner, Kinder und Senioren. Auch für Selbstständige oder Arbeitssuchende bietet sie wichtige Unterstützung.
Eine sinnvolle Lösung, die umfassenden Versicherungsschutz bietet und Sie in allen Lebenslagen unterstützt, ist die Kombination beider Versicherungen. Die BU schließt wichtige Lücken ab, wenn Sie aufgrund von Krankheit oder anderen Beeinträchtigungen nicht mehr arbeiten können. Die Unfallversicherung hingegen bietet zusätzlichen Schutz bei Aktivitäten mit erhöhtem Risiko und ist auch im Alltag wertvoll.
Daher ist es unser höchstes Anliegen, Ihre Absicherung so zu gestalten, dass sie sowohl die allgemeinen Risiken Ihrer beruflichen Tätigkeit als auch die spezifischen Gefahren Ihrer Freizeitaktivitäten abdeckt. So sind Sie rundum geschützt und können beruhigt Ihrem Alltag und Ihrem Beruf nachgehen.